Helfer in Lebensmittelhygiene geschult
Jedes Jahr durchlaufen die ehrenamtlichen Kräfte des DRK-Ortsvereins Erdhausen e.V., die in der Gemeinschaftsverpflegung tätig sind eine Pflichtschulung und Folgebelehrung nach der Lebensmittelhygieneverordnung und dem Infektionsschutzgesetz.
Immer wieder kann man in der Presse Berichte lesen, dass in Einrichtungen zur Gemeinschaftsverpflegung bestimmte Infektionskrankheiten ausbrechen. Mal ist die Ursache der "schlechtgewordene" Pudding oder nicht ausreichend gekochte Eier, dann aber auch die "Verschleppung" einer Infektionskrankheit durch erkranktes Personal im Küchenbereich.
Der Gesetzgeber hat verschiedene Vorkehrungen getroffen, um Fälle dieser Art weitgehend zu verhindern. Hierzu gehört einerseits das "Infektionsschutzgesetz", das gesundheitliche Anforderungen und Tätigkeitsverbote für in Lebensmittelbereichen tätige Personen festlegt, als auch die "Lebensmittelhygieneverordnung", mit der der Umgang mit Lebensmitteln und bei der Zubereitung von Lebensmitteln verwendeten Hilfsmitteln geregelt wurde.
Um den gesetlichen Auflagen nachzukommen, wurden am 09.11.2019 alle Ehrenamtlichen im DRK-Ortsvereins Erdhausen, die in den Katastrophenschutzeinheiten oder bei Blutspendeterminen Speisen zubereiten und somit in der Gemeinschaftsverpflegung tätig sind, belehrt und geschult.
Inhalt der Schulung waren im ersten Teil Themen wie die Verhütung von lebensmittelbedingten Infektionen, Tätigkeitsverbote bei bestimmten Erkrankungen und Mitteilungspflichten. Mitteilungspflicht besteht z. B. bei Erkrankungen wie Typhus, Cholera, Shigellenruhr, Salmonellose oder infektiösen Hauterkrankungen. Helfer, die an solchen Erkrankungen leiden, dürfen nicht im Verpflegungsbereich tätig sein.
Im zweiten Teil ging Dozent Markus Kühbauch noch genauer auf Themen wie die persönliche Hygiene, Lebensmittelhygiene und Küchenhygiene ein. Es wurde deutlich gemacht, unter welchen Bedingungen Mikroorganismen stark wachsen, welche Auswirkung die Vermehrung auf das Lebensmittel hat und mit welchen Maßnahmen dies verhindert werden kann.
Nach dem theroretischen Vortrag hatte Markus Kühbauch am Ende der zweistündigen Schulung noch einen kleine Praxisteil vorbereitet. Da ca. 90% von Infektionen über die Hände übertragen werden und ca. 40% aller Lebensmittelvergiftungen Konsequenzen mangelnder Händehygiene sind, übten die Teilnehmer noch einmal die hygienische Händedesinfektion. Die Händedesinfektion muss mindestens 30 Sekunden sorgfältig durchgeführt werden. Unter einer speziellen Lampe wurde dann sichtbar, welche Stellen nicht, oder nicht ausreichend mit Händedesinfektionsmittel in Berührung gekommen sind.
Fotos der Schulung
Hintergrundinformation
Die Einsatzkräfte der DRK-Bereitschaft Erdhausen sind im 1. Betreuungszug des Landkreises Marburg-Biedenkopf tätig. Dieser wird alarmiert, wenn eine größere Anzahl von Betroffenen oder Einsatzkräfte in einem Einsatz betreut und / oder verpflegt werden müssen. Für die Herstellung der Verpflegung wird eine stationäre Küche oder auch die mobile Feldküche in Betrieb genommen.
Außerdem führt der DRK-Ortsverein Erdhausen vier Mal im Jahr Blutspendetermine in Bischoffen-Niederweidbach durch. Auch dort bereiten die Ehrenamtlichen des Ortsvereins Speisen für die Blutspender und das Team des Blutspendedienstes zu.
Im Oktober 2019 hat die Bereitschaft Erdhausen zu dem eine eigene Mobile Ausgabestelle und Verpflegungseinheit (MAusVe) in Dienst gestellt, mit der für bis zu 100 Einsatzkräfte direkt an der Einsatzstelle Speisen zubereitet werden können.